Projekt 2: TAGESSTÄTTE FÜR ROMA-KINDER IN P.
Argument

In der Gemeinde P. leben sehr viele Romas, deren Lage sich von Tag zu Tag wegen der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage landesweit verschlimmert. Die am meisten Betroffenen sind aber die Roma-Kinder wegen fehlender medizinischen und sozialen Betreuung. Die Roma-Familien haben mindestens 5-7 Mitglieder und ein hoher Prozentsatz von ihnen sind Analphabeten. Die Roma-Kinder wiederholen mindestens einmal das Schuljahr oder bleiben bei einem Lehrfach sitzen, hinzu kommt noch der sehr hohe Prozentsatz bezüglich des Verlassens der Schule besonders in der 1. Klasse. Die Roma-Kinder werden täglich mit dem Fehlen einer gesunden Unterkunft, einer dezenten Mahlzeit und entsprechenden Anleitungen konfrontiert. Die Hälfte dieser Familien befindet sich unter dem Armutsniveau.
Das Nichtvorhandensein von öffentlichen oder privaten Einrichtungen für Roma seitens der Gemeinschaft führen zur sozialen Ausgrenzung der Romas.
 
Eine von der Organisation „Save the Children“ durchführte Studie liefert folgende Angaben:
Die Roma-Kinder stellen eine der am meisten betroffenen Kinderkategorien dar und benötigen viel Unterstützung, um diese Lage zu bewältigen. Die Armut und Not der Roma-Familien, die bestehenden Vorurteile der Bevölkerung, die Gleichgültigkeit der Roma-Eltern gegenüber den Perspektiven, die die Bildung ihren Kindern eröffnet, – all dies trägt zur Marginalisierung der Roma-Kinder und zur Einschränkung von gleichberechtigten Chancen für alle Kinder. Die Statistikangaben sind ein Argument für die Notwendigkeit von Projekten, die zur Verbesserung der Lage der Roma-Kinder führen soll:
  • nur 20% der Roma-Kinder besuchen den Kindergarten, um für die Schule vorbereitet werden;
  • 20% sind nicht in der Schule eingeschrieben;
  • 30% verlassen die Schule vor Gymnasiumabschluss;
  • ungefähr 50% sind Analphabeten oder Halbanalphabeten.

Die Lage der Roma-Kinder ist sehr kritisch, da die meisten aus sehr stark verarmten Familien stammen. Viele davon geben die Schule wegen der materiellen Not auf und diejenigen, die in der Schule bleiben, werden oftmals im Vergleich zu ihren Mitschülern diskriminiert: werden in die letzte Bänken gesetzt, gleichgültig behandelt oder, viel schlimmer, von den Schülern oder Lehrer beschimpft.

Die Caritas Temeswar führt seit 2003 ein Projekt für Roma in der Gemeinde P. durch. Wichtigste Zielsetzungen sind: das Erstellen von Personalausweisen, Geburtsurkunden, Sozialhilfe; Erlangen verschiedener Unterlagen vom Finanzamt; Aufstellen von Behindertenakten, Erstellen von Akten für die Roma-Kinder, damit diese kostenlos Schulsachen und Schulgeld, Kindergeld und zusätzliches Kindergeld bekommen. 2006 wurden ungefähr 750 Romas Personen beraten und unterstützt.

 
E r l a n g t e   R e c h t e
Sozial-
hilfe
  Schul-
  sachen
  Sozial-
  stipendien
  Personal-
  ausweise
  Geburts-
  urkunden
  Zusätzl.
  Kindergeld

  Sterbe-
  geld

  Suchen
  Arbeitsstelle
56
52
52
41
14
12
4
3
A n z a h l   N u t z n i e ß e r
 
Infolge der Tätigkeit der zwei Fachleute, Angestellte der Caritas Temeswar, wurde festgestellt, dass die Gründung einer Tagesstätte für Roma-Kinder eine Lösung für die Verbesserung der finanziellen, erzieherischen, sozialen und psychologischen Lage eines Teils der Roma-Gemeinschaft ist.
Das Projekt soll soziale Dienstleistungen zum Schutz der Roma-Kinder entwickeln, die der Vorgehensweise und den Bemühungen deren Familien und der Schule entgegenkommen, sie ergänzen und unterstützen.
Das wichtigste Problem, das angeführt werden muss, um das Profil dieser Kinder vorzustellen, ist, dass sie sich zu früh mit der Lage der sozialen Ausgrenzung konfrontieren, was die psychosoziologische Integration sehr erschwert. Diese Lage schließt folgende Aspekte ein:
  • ein bestimmter Grad von psychosozialer Verletzlichkeit: Gefühle der Isolation und Zurückweisung; fehlendes Selbstvertrauen und Vertrauen in andere; niedriges Selbstwertgefühl; pessimistische Zukunftsauffassung; Entlastung der Schuld; fehlende Motivation, um sich zu ändern; Schutzmechanismen mit Gewaltnoten; fehlende soziale Identität;
  • die feindselige Einstellung der Gemeinschaft.
Mit der Eröffnung dieser Tagesstätte wird die Reform des Systems der Sozialbetreuung für Roma weitergeführt und verbessert.
 
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