projekt 2: TAGESSTÄTTE FÜR ROMA-KINDER IN P.
Zielsetzungen | Detailinformation zu Pkt. i - iv

I.   Sichern des Zugangs zur Bildung für die Roma-Kinder
II.   Vorbeugung des Missbrauchs und der Ausbeutung der Roma-Kinder
III.  Vervielfältigung der von der Schule angebotenen Dienstleistungen
      für die Roma-Kinder und deren Eltern
IV.  Fördern eines positiven Image der Nutznießer
 
I.  Sichern des Zugangs zur Bildung für die Roma-Kinder

 
Gründung und Einrichtung einer Tagesstätte mit erzieherischem Ziel, die den schulischen Problemen der Kinder entgegenkommen soll. Die Tagesstätte wird einen Lehrraum, einen Esssaal, einen Spielraum, ein Schlafzimmer, einen Waschraum, einen Sitzungs- sowie einen Beratungssaal umfassen. Die Kinder werden hier ihre Hausaufgaben unter Aufsicht der Fachkräfte der Tagesstätte schreiben.
Das tägliche Programm der Kinder wird gemäß ihres Alters, Entwicklungsniveaus, Potentials, Bedürfnissen und ihren Möglichkeiten ablaufen. Außerdem wird ihnen auch die so notwendige Betreuung für eine harmonische Entwicklung gesichert.

Das Programm der Tagesstätte verläuft zwischen 11.00 und 18.00 wie folgt:

  • zwischen 11.00-13.00 – Freizeitbeschäftigungen und Mittagessen;
  • zwischen 13.00-15.00 – Schlafen, Freizeitbeschäftigungen;
  • zwischen 15.00-17.00 – erzieherische Tätigkeiten, Freizeitbeschäftigungen, draußen spielen, Fernsehen;
  • zwischen 17.00-18.00 – Imbiss, Vorbereiten auf den Heimweg.

Das interdisziplinäre Team wird einen Psychologen, einen Sozialarbeiter, einen Heilpädagogen/Erzieher und eine Köchin umfassen.

In den Schulferien werden kulturelle, sportliche, erzieherische Tätigkeiten, Freizeitbeschäftigungen und Ausflüge unternommen.

Im Rahmen des Programms werden die selbstständigen Lebensfertigkeiten der Kinder entwickelt, die ihnen bei der Zeiteinteilung und dem Einsetzen ihrer Fähigkeiten in der Familie behilflich sein sollen.

Die Bewertung der Kinder wird ursprünglich anhand psychologischer Tests (Standard gemäß zur Aufstellung des Persönlichkeitsprofils) und Bemerkungen bezüglich der sozialen Integration des Kindes in die Gemeinschaft der Tagesstätte. Bewertungen werden im Laufe des trimestriellen Programms, um die Weiterentwicklung der Persönlichkeit hervorzuheben, durchgeführt.

Jedes im Projekt miteinbezogene Kind wird eigene Unterlagen mit juristischen, sozialen, psychologischen, medizinischen, konfessionellen Angaben, ein pädagogisches Beobachtungsblatt, schulische Zeugnisse und ein Erziehungsplan haben. Das Fachteam wird ständig die Weiterentwicklung jedes Kindes bezüglich der im Projekt festgesetzten Zielsetzungen sowie deren Ausführung beobachten.

Bei der Einschreibung des Kindes wird ein Krankenblatt mit der gesamten medizinischen Krankengeschichte aufgestellt. In der Tagesstätte wird für die Gesundheit der Kinder in allen Räumlichkeiten (Schlafzimmer, Sanitätsanlagen, Essbereich) garantiert.

Das Team und die betroffene Familie werden zusammenarbeiten, um die zu erzielenden Zielsetzungen und die durchzuführenden Tätigkeiten festzusetzen. Die Familien der in der Tagesstätte betreute Kinder werden regelmäßig besucht, um Disziplinarprobleme, schulische Zeugnisse, selbstständige Fertigkeiten, Talente und Fähigkeiten der Kinder sowie ihre Fortschritte bis zum Gespräch zu besprechen.

Gruppenberatungen mit den betroffenen Familien werden regelmäßig organisiert.

Die Eltern werden in die Tätigkeiten der Tagesstätte (Sport- und Kulturveranstaltungen, Ausflüge, Geburts- und Namenstage, Wettbewerbe und traditionelle Kirchenfeste) miteinbezogen.

Im Rahmen jeder mit den Eltern besprochener Thematik wird man versuchen, die Familie zu formen und im Sinne moralischer Werte zu erziehen. Über die erzieherische Problematik wird anhand der heutigen Lage umfassend debattiert. Ebenso werden Fragen der Eltern besprochen. Den Eltern werden auch gesetzliche Fragen bezüglich des Kindes- und Familienschutzes vorgestellt. Diese Treffen werden als Rundtischgespräche in einer freundlichen Umgebung geführt.

Mit den Eltern werden Beratungstätigkeiten durchgeführt: Sie werden bezüglich der Elternrolle (Fürsorge, Sicherheit und Erziehung des Kindes) sensibilisiert. Den Eltern wird geholfen ein der Tagesstätte ähnlicher Plan aufzustellen.

Das Projektteam wird permanent verfolgen, dass der mit jeder Familie zusammengestellte Plan durchgeführt wird, inwiefern die vorgenommenen Zielsetzungen umgesetzt werden und schlägt eine Anpassung des Plans bezüglich der vorhandenen Situation vor.

Die Treffen zwischen Eltern und Lehrer, Kinder und Lehrer sowie zwischen Kinder, Lehrer und Eltern werden beaufsichtigt. Die Diskussionsthemen umfassen: die Eltern sollen sich der Bedeutung der Bildung ihrer Kinder bewusst sein; Entwicklung der Fähigkeiten der Eltern, ihre Kinder zu erziehen; Vorbereitung der Lehrkräfte, um mit den Roma-Kindern arbeiten zu können, sowie die Risiken von Drogen- und Alkoholkonsum. Hier greift eine andere Einrichtung der Caritas Temeswar ein und zwar die Beratungsstelle zur Vorbeugung des Drogenkonsums.

Der Leiter/Die Leiterin der Tagesstätte in Zusammenarbeit mit dem Fachpersonal erarbeitet eine ethische Ordnung für die Beziehung zu den Roma-Kindern und deren Eltern – Begünstigte der Tagesstätte. Das Personal, die Kinder und deren Familien werden bezüglich der ethischen Ordnung in Kenntnis gesetzt.

Das Personal wird in Bezug auf die Bedeutung der Beziehung zwischen Kind und Eltern, der Bedeutung der Beteiligung der Eltern als Partner im Programm sowie die Rolle der Tagesstätte in der Unterstützung und Befestigung der Beziehung zwischen Kind und Eltern vorbereitet.

Bei der Einschreibung des Kindes wird ein Vertrag mit den Eltern oder dem Rechtsvertreter des Kindes aufgestellt.

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II.  Vorbeugung des Missbrauchs und der Ausbeutung der Roma-Kinder

 
Die Tagesstätte fördert und trifft Schutzmaßnahmen für die Kinder gegen jegliche Form von Einschüchterung, Diskriminierung, Missbrauch, Vernachlässigung, Ausbeutung, unmenschlicher oder degradierender Behandlung.

Die Kinder befinden sich in sicheren und dezenten Umständen, jede Vermutung oder Anklage bezüglich eines Missbrauchs wird prompt und korrekt vom gesamten Personal gemäß der geltenden Gesetzgebung gelöst.

Die Einrichtung hat schriftliche Vorgangsweisen in Bezug auf Vorbeugung, Identifizierung, Meldung, Bewertung und Anklagen der Kinder – gemäß der geltenden Gesetzgebung aufgestellt. Diese Vorgangsweisen werden den Kindern (hinsichtlich ihres Alters und Reife), den Eltern oder deren Rechtsvertretern sowie dem Personal zur Kenntnis gebracht.

Die Kinder und deren Familie oder Rechtsvertreter werden betreffend dieser Vorgangsweisen – im Rahmen zugänglicher Möglichkeiten – sowie der Kinderrechte informiert.

Falls das Personal Missbrauchs- Vernachlässigungs- und Ausbeutungslagen der Kinder innerhalb oder außerhalb der Tagesstätte vermutet oder feststellt, hat es die Verpflichtung, diese beim Rathaus, dem Sozial- und Kindesschutzamt und der Polizei zu melden.

Über die Tagesstätte werden psychologische Unterstützung und Beratung den eingeschüchterten, diskriminierten, missbrauchten, vernachlässigten oder ausgebeuteten Kindern gesichert.

Die Einrichtung bietet dem Gesamtpersonal (inklusive zusätzliches Personal, zeitweilige Angestellte oder Freiwillige) Ausbildungskurse betreffend der Problematik des Schutzes des Kindes gegen Missbrauch, Vernachlässigung und der Ausbeutung.

Ebenso bietet die Tagesstätte den Eltern die Durchführung von Erziehungsprogrammen bezüglich der Problematik des Schutzes des Kindes gegen Missbrauch, Vernachlässigung und der Ausbeutung.

Das interdisziplinäre Team wird die Anliegen dieser Familien bei den Kommunalbehörden vermitteln, indem sie versuchen, ihnen die Probleme mit der Wohnung, der Arbeitsstelle usw. zu lösen.

Für jede Familie wird einzeln beim Arbeitsamt in S. (Kreis Temesch) vermittelt, um eine Arbeitsstelle zu finden, was ihnen über die schwierige materielle Lage hinweg helfen soll. Ebenso werden regionale Wirtschaftseinheiten auch für eine Saisonbeschäftigung kontaktiert.

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III.  Vervielfältigung der von der Schule angebotenen Dienstleistungen für die Roma-Kinder und deren Eltern

 
Das Team der Tagesstätte wird für jedes Kind einen individuellen Interventionsplan bezüglich dessen Eigenheiten aufstellen. Dieser Plan wird anhand der ursprünglichen Bewertung erstellt und muss die Zustimmung des Kindes und der Eltern haben.

Die im individuellen Interventionsplan enthaltenen Zielsetzungen der Arbeit mit dem Kind sind realistisch seinem Niveau angepasst und umfassen erzieherische Tätigkeiten, Freizeitbeschäftigungen und sozialisierende Tätigkeiten, um einen Ausgleich zwischen den Lerntätigkeiten und Freizeitbeschäftigungen herzustellen.

Um die von der Schule angebotene Dienste zu ergänzen, werden den Kindern und deren Eltern über die Tagesstätte Unterstützung bei den Schulaktivitäten und psychologische Beratung nach Gesuch oder wann immer der Psychologe denkt, es sei zum Nutzen des Kindes, gesichert.

Die Eltern und andere Familienangehörige verfügen über Beratung und Unterstützung seitens des Projektteams, das ihnen bei der Lösung der Probleme betreffend der psychologischen Entwicklung des Kindes, mit denen sie sich konfrontieren, behilflich ist.

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IV.  Fördern eines positiven Image der Nutznießer

 
Die von der Tagesstätte angebotene Dienstleistungen und die Vorteile für die Kinder und deren Familien an die Öffentlichkeit bringen.

Es werden „Tage der offenen Türen“ organisiert, wo die Bevölkerung der Gemeinde P. Zugang haben wird, um die neu eingerichteten Räumlichkeiten und die angebotenen Dienstleistungen zu begutachten. Schriftliche Materialien (Broschüren, Faltbögen, Zeitungsartikeln usw.) werden gedruckt, um die Öffentlichkeit bezüglich der Probleme der Roma-Kinder und deren Familien zu sensibilisieren.

Ein Fragebogen mit dem Gesamtbild der professionellen Leistungen der Tagesstätte wird regelmäßig (trimestriell) erstellt und den Gemeinschaftsvertretern vorgestellt.

Hervorstehende Angaben über die Tätigkeit der Tagesstätte werden regelmäßig veröffentlicht.

Die Tagesstätte wird mit den bedeutenden Institutionen der Gemeinschaft (Schule, Sanitätseinrichtung, Kirche, Polizei) zusammenarbeiten.

In die Tätigkeit der Tagesstätte werden auch Freiwillige miteinbezogen.

Gemeinschaftsleiter werden permanent in die Durchführung der Tätigkeiten des Tageszentrums (Besuche der Lehrkräfte und der Hausärzte in der Tagesstätte). Die Lehrer werden eingehend die schulischen Leistungen und Disziplin verfolgen und das Projektteam und die Eltern davon in Kenntnis setzen.

Veranstaltung von Tätigkeiten (Veröffentlichung von Werbungsmaterialien und Seminare) zur Förderung eines positiven Image der Roma-Kinder, damit diese von der Gemeinschaft angenommen werden und um die Behörden zu veranlassen, die sozialen Dienste, Strategien und Standards für diese zu entwickeln.

Mittels den im Rahmen des Projektes erarbeiteten Veröffentlichungen und den Kontakten zu den im Bereich der Sozialbetreuung tätigen Institutionen, die sind, werden wir auf ein Alarmsignal betreffend der Lage der Roma-Kinder und der für die Romas bestehenden minimalen Dienste ziehen.

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